ÜBER KOSTENBLICK.DE
Mein Name ist Paul Winkler und ich betreibe diesen Online-Ratgeber seit dem Jahr 2017. Alle Neugierigen erfahren hier mehr über das Projekt und die Geschichte dahinter!

Was kostet die Sterilisation bei einer Frau?

Das Wichtigste im Überblick
  • Die Sterilisation ist – vereinfacht ausgedrückt – das weibliche Äquivalent zur Vasektomie. Dabei werden die Eileiter verschlossen, sodass die Eizelle nicht in die Gebärmutter gelangen kann, wo normalerweise die Befruchtung stattfindet.
  • Eine Sterilisation ist dauerhaft. Den Eingriff rückgängig zu machen, ist zwar theoretisch möglich, allerdings sehr teuer und nicht immer kann die Frau danach wieder schwanger werden.
  • Die Sterilisation wird in der Regel entweder über eine Bauch- oder Gebärmutterspiegelung durchgeführt.
  • Die Kosten liegen im Schnitt zwischen 600,- und 2.000,- Euro. Die Krankenkasse kommt nur in seltenen Ausnahmefällen dafür auf.

Die Sterilisation der Frau ist eine Methode zur Langzeitverhütung. Frauen, die eine Sterilisation durchführen lassen, können nicht mehr schwanger werden.

Diese Verhütungsmethode ist dauerhaft und ähnelt insofern der Vasektomie beim Mann. Deshalb eignet sich die Sterilisation nur für Frauen und Paare, bei denen kein Kinderwunsch (mehr) besteht.

Die Durchführung einer Sterilisation kostet zwischen 600,- Euro und 2.000,- Euro.


Um eine Sterilisation vornehmen zu lassen, müssen Sie volljährig sein. Ein Arzt ist allerdings nicht verpflichtet, eine Sterilisation durchzuführen.

Frauen, die jünger als 30 beziehungsweise 35 Jahre alt sind, haben es schwerer als Patientinnen für eine Sterilisation angenommen zu werden, vor allem, wenn sie kinderlos sind. Eine Ausnahme gilt bei medizinischer Notwendigkeit.

Kosten der Sterilisation einer Frau

Für die Sterilisation sollten Sie mindestens 600,- Euro Budget einplanen, realistischer wären jedoch 800,- bis 1.500,- Euro.

Die Ausgaben variieren hauptsächlich je nach

  • behandelndem Arzt
  • der Lage der Praxis
  • der angewandten Methode

Bei den beiden gängigen Methoden der Sterilisation erfolgt diese entweder per Bauchspiegelung oder per Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie). Sie werden weiter unten erläutert.

Normalerweise wird die erstgenannte Methode angewandt. Der Eingriff kostet um die 600,- bis 1.000,- Euro. Eine Sterilisation durch Hysteroskopie ist mit 1.200,- bis 2.000,- Euro deutlich teurer.

Übersicht über Kosten einer Sterilisation in Abhängigkeit von der Methode

MethodeKosten
Bauchspiegelung600,- bis 1.000,- Euro
Gebärmutterspiegelung1.200,- bis 2.000,- Euro
Alle Preise verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.

Kostenübernahme der Sterilisation durch die Krankenkasse

Krankenkassen tragen die Kosten einer Sterilisation nur in begründeten Ausnahmefällen.

Gründe wären zum Beispiel:

  1. eine Schwangerschaft gefährdet die physische oder psychische Gesundheit der Frau
  2. gleichzeitig kann die Frau herkömmliche Verhütungsmittel (z.B. Spirale, Antibabypille) nicht anwenden

Verhandlungsspielraum bei der Kostenübernahme besteht jedoch gegebenenfalls, wenn Sie die Sterilisation im Rahmen einer Geburt per Kaiserschnitt durchführen lassen möchten.

Methoden und Ablauf der Sterilisation erklärt

Weder die Sterilisation per Bauchspiegelung noch per Gebärmutterspiegelung beeinflusst den weiblichen Hormonhaushalt. Vielmehr blockieren sie im Eileiter den Weg der Eizelle zur Gebärmutter.

Das bedeutet:

  • eine sterilisierte Frau hat weiterhin ihren Eisprung
  • der monatliche Zyklus der weiblichen Hormone einer sterilisierten Frau bleibt (normalerweise) unverändert
  • eine sterilisierte Frau hat weiterhin eine Periodenblutung
  • die reife Eizelle kann nicht mehr in die Gebärmutter gelangen (wo die Befruchtung stattfinden würde)
  • die Eizelle wird stattdessen von der Schleimhaut der Eileiter absorbiert und abgebaut

Die Periodenblutung kann in ihrer Intensität anders ausfallen als vor der Sterilisation. Ob sie als stärker oder schwächer empfunden wird, hängt vor allem davon ab, ob zuvor hormonell verhütet wurde.

Sterilisation mittels Bauchspiegelung

Die Sterilisation durch Bauchspiegelung wird am häufigsten durchgeführt. Bei dieser Methode setzt der Chirurg einen Schnitt in der Nähe des Bauchnabels, um von dort aus an den Eileitern zu operieren.

Die Blockage der Eileiter kann auf einem der folgenden Wege erfolgen:

  • Verschweißen mit Hitze
  • Verschweißen mit elektrischem Strom
  • Abklemmen mit einem Clip

Oftmals empfehlen Ärzte das Verschweißen gegenüber dem Abklemmen, da es weniger risikobehaftet ist.


Um sicherzugehen, dass keine Schwangerschaft besteht, wird die Operation üblicherweise in der ersten Zyklushälfte (also vor dem Eisprung) angesetzt.

Die Sterilisation per Bauchspiegelung dauert rund 60 Minuten. Sie erhalten dafür eine Vollnarkose.

Sterilisation mittels Gebärmutterspiegelung

Die Sterilisation per Hysteroskopie ist eine vergleichsweise neue Methode. Im Unterschied zur Sterilisation per Bauchspiegelung werden die Eileiter hierbei nicht verschweißt oder abgeklemmt, sondern es werden Mikrospiralen in die Eileiter-Öffnungen gesetzt, die als Blockage dienen.

Achtung! Diese Methode der Sterilisation bietet keinen sofortigen Verhütungsschutz, sondern erst circa drei Monate nach dem Eingriff. Ob der Schutz bereits greift, wird Ihnen Ihre Gynäkologin bei einer Nachkontrolle mitteilen. Bis dahin müssen Sie zusätzlich konventionelle Verhütungsmittel nutzen.

Die Sterilisation per Gebärmutterspiegelung hat gegenüber der Sterilisation per Bauchspiegelung die folgenden Vorteile:

  • schonenderer Eingriff
  • weniger risikobehaftet
  • keine Narben am Bauch

Sterilisation im Zuge eines Kaiserschnitts

Es ist grundsätzlich möglich, sich im Rahmen einer Kaiserschnitt-Geburt sterilisieren zu lassen. Lassen Sie sich bei Interesse hierzu gründlich von Ihrem Arzt beraten und besprechen Sie gegebenenfalls auch die Möglichkeit der Kostenübernahme mit Ihrer Krankenkasse.

Zwar scheint es durchaus praktisch, die Eingriffe Sterilisation und Kaiserschnitt zu verbinden – schon allein, um dem Körper eine weitere Behandlung in Vollnarkose zu ersparen. Dennoch wird eher davon abgeraten.

Zum einen stellt der Eingriff eine doppelte Belastung für den Körper dar. Zum anderen bereuen 10 Prozent der Frauen, die sich sofort nach der Geburt sterilisieren ließen den Eingriff später – das sind deutlich mehr als in der Gruppe der Frauen, die sich zu einem anderen Zeitpunkt sterilisieren ließen.

Vorteile und Risiken der Sterilisation der Frau

Die Sterilisation ist eine zuverlässige und risikoarme Langzeitverhütungsmethode für Frauen und Paare, die sich keine (weiteren) Kinder wünschen.

Der Pearl-Index bei der Sterilisation liegt bei 0,2 bis 0,3. Das bedeutet, dass durchschnittlich pro Jahr von 1000 Frauen 2 bis 3 trotz Sterilisation schwanger werden.

Die Sterilisation nimmt die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft, was das Sexualleben einiger Paare positiv beeinflusst.

Ein Nachteil der Sterilisation ist das erhöhte Risiko einer Eileiterschwangerschaft – in dem eher unwahrscheinlichen Fall, dass überhaupt eine Schwangerschaft eintreten sollte.

Der Eingriff an sich beeinflusst zwar nicht den Hormonhaushalt, allerdings kann es sehr selten zu Hormonstörungen kommen. Eine mögliche Auswirkung dessen wären Schmierblutungen, meist vor und/oder nach der Periode. Eine weitere äußerst seltene Nebenwirkung ist das vorzeitige Einsetzen der Menopause.

Typische hormonbedingte Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Gewichtszunahme, sind jedoch nicht zu erwarten.

Wie bei jeder Operation besteht auch bei einer Sterilisation das Risiko einer Infektion, von Blutungen, Schmerzen oder Thrombenbildung. Außerdem könnte umliegendes Gewebe, zum Beispiel der Darm, verletzt werden.


Schwerwiegender als die körperlichen Risiken wiegen jedoch für mancheine die Folgen für die psychische Gesundheit. Obwohl es es sich um eine bewusste Entscheidung handelt, erleben manche sterilisierte Frauen ein Wechselbad der Gefühle und leiden unter Libidoverlust.

Eine Sterilisation ist endgültig. Eine Refertilisation (also ein Rückgängigmachen der Sterilisation) ist mit Kosten zwischen 2.000,- bis 5.000,- Euro eine große Ausgabe, die keine Garantie bietet, danach wieder schwanger werden zu können.

Die Erfolgsquote der Refertilisation nach einer Sterilisation beträgt lediglich 25 bis 80 Prozent!

Langzeitverhütung mit Sterilisation oder Vasektomie?

Möchte ein Paar mit abgeschlossener Familienplanung dauerhaft verhüten, wird oftmals eine Vasektomie empfohlen. Das liegt daran, dass die Vasektomie als minimal-invasiver Eingriff deutlich unkomplizierter ist als eine Sterilisation und auch für den Körper eine kleinere Belastung darstellt.

Die Vorteile einer Vasektomie gegenüber einer Sterilisation sind des Weiteren:

  • weniger risikobehaftet
  • weniger teuer
  • bessere Erfolgsquote bei der Refertilisierung

Alles Wissenswerte zu Kosten und Durchführung der Vasektomie finden Sie hier in unserem Ratgeber!

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