ÜBER KOSTENBLICK.DE
Mein Name ist Paul Winkler und ich betreibe diesen Online-Ratgeber seit dem Jahr 2017. Alle Neugierigen erfahren hier mehr über das Projekt und die Geschichte dahinter!

Was kostet ein Gesundheitszeugnis?

Das Wichtigste im Überblick
  • Ein Gesundheitszeugnis benötigen Sie in allen Branchen, in denen Sie mit Nahrungsmitteln bzw. Geschirr und Besteck in Berührung kommen.
  • Die Kosten des Gesundheitszeugnisses variieren je nach Region und liegen zwischen 14,- und 60,- Euro.
  • Sie können das Dokument sowohl von der Behörde als auch von freien Unternehmen ausstellen lassen.
  • Das Gesundheitszeugnis sagt nichts über Ihren Gesundheitszustand aus.

Ein Gesundheitszeugnis ist notwendig, wenn man in einer Lebensmittel herstellenden, verarbeitenden oder verkaufenden Branche arbeitet. Andere Bezeichnungen für das Gesundheitszeugnis sind  “Erstbelehrung”, “amtliche Belehrung und Bescheinigung zur Tätigkeit mit Lebensmitteln” oder “Hygienebelehrung”.

Ein Gesundheitszeugnis kostet zwischen 14,- und 60,- Euro. Die Gebühren variieren je nach Region. Das Zeugnis attestiert, dass Sie an einer Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz teilgenommen haben.

Bis zum Jahr 2001 hieß das Dokument “Gesundheitszeugnis nach Bundesseuchenschutzgesetz”. Umgangssprachlich spricht man zwar noch vom “Gesundheitszeugnis”, die korrekte Bezeichnung lautet aber inzwischen “Belehrung nach § 43 Infektionsschutzgesetz”.


Früher (bis 2001) war zur Ausstellung des Gesundheitszeugnisses außerdem eine ärztliche Untersuchung nötig. Diese ist mittlerweile entfallen, Zeugnisse die bis zum Jahr 2001 ausgestellt worden sind, behalten jedoch ihre Gültigkeit.

Hinweis: Das Gesundheitszeugnis ist nicht zu verwechseln mit dem ärztlichen Attest, das Sie beispielsweise für eine Adoption oder zur Ausübung bestimmter körperlich anstrengender Berufe (z.B. Altenpfleger, LKW-Fahrer) benötigen.

Wie setzen sich die Kosten des Gesundheitszeugnisses zusammen?

Die Kosten des Gesundheitszeugnisses liegen zwischen 14,- und 60,- Euro. Die genaue Höhe der Gebühren variiert je nach zuständiger Behörde und Region. 

Wichtig: Sie müssen sich das Gesundheitszeugnis an Ihrem Wohnort ausstellen lassen.

Gegebenenfalls erstattet Ihnen Ihr Arbeitgeber die Kosten des Gesundheitszeugnisses. Dazu benötigen Sie das “Formular zur Kostenübernahmeerklärung”.


Manchmal können Sie eine teilweise oder vollständige Gebührenbefreiung (z.B. bei Schülerpraktika) erwirken.

Neben Schülern im Praktikum oder Berufsvorbereitungsjahr haben Sie gegebenenfalls auch Anspruch auf Gebührenbefreiung, wenn Sie

  • ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren (und der Arbeitgeber die Kosten nicht trägt)
  • Sie arbeitslos sind und umschulen (und die Arbeitsverwaltung die Kosten nicht trägt)

Die Gebührenbefreiung ist jedoch nur möglich, wenn Sie sich das Zeugnis in einer Behörde ausstellen lassen, nicht in einem Unternehmen.

Die Ausstellung in einem freien Unternehmen ist allerdings meist günstiger als bei einer Behörde. Diese Option zum Erwerb eines Gesundheitszeugnisses gibt es hauptsächlich in Großstädten.

Was kostet das Gesundheitszeugnis in meiner Stadt?

Die folgende Tabelle bietet Ihnen eine Übersicht über die Gebühren der Ausstellung eines Gesundheitszeugnisses durch ein Gesundheitsamt in verschiedenen deutschen Städten (Stand September 2020). Die Angaben gelten nicht für die Angebote freier Unternehmen.

Übersicht über Kosten des Gesundheitszeugnisses je nach Stadt

StadtGebühren für ein Gesundheitszeugnis
(Gruppenbelehrung)
Berlin20,- Euro
Braunschweig28,- Euro
Bremen34,- Euro
Dortmund25,- Euro
Dresden30,- Euro
Düsseldorf30,- Euro
Erfurt15,- bis 30,- Euro
Essen25,- Euro
Frankfurt a. M.28,- Euro
Hamburg28,- Euro
Hannover26,- Euro
Jena30,- Euro
Kiel34,- Euro
Köln25,- Euro
Leipzig30,- Euro
Magdeburg23,- Euro
Mainz30,- Euro
München14,- Euro
Nürnberg20,- Euro
Potsdam45,- Euro
Rostock30,- Euro
Saarbrücken38,- Euro
Schwerin35,35 Euro
Stuttgart34,- Euro
Wiesbaden28,- Euro
Alle Preise verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.
Hinweis: In einigen Städten werden auch Einzelbelehrungen angeboten. Diese werden jedoch eher selten genutzt und sind in der Regel auch teurer, weshalb in der Übersicht nur die Gebühren für eine gewöhnliche Gruppenbelehrung aufgelistet sind.

Wer braucht ein Gesundheitszeugnis?

Ein Gesundheitszeugnis benötigen Sie immer, wenn Sie in Ihrem Beruf in Kontakt mit Lebensmitteln kommen. 

Das betrifft folgende Lebensmittel und ihre Erzeugnisse:

  • Fische, Krebse, Weichtiere (auch in verarbeiteter Form)
  • Ei und Eiprodukt
  • Nahrung für Säuglinge und Kleinkinder
  • Fleisch, Geflügel (auch in verarbeiteter Form)
  • Backwaren, deren Füllung oder Auflage nicht durchgebacken wurde
  • Feinkost-, Rohkost- und Kartoffelsalate
  • Milch und Milchprodukte
  • Sprossen und Keimlinge sowie deren Samen, sofern sie roh verzehrt werden
  • Marinaden, Soßen, Mayonnaise
  • Nahrungshefen

In den im Folgenden genannten Branchen ist ein aktuelles gültiges Gesundheitszeugnis Voraussetzung für die Einstellung und das Arbeiten:

  • Lebensmittelbranche (z.B. Brauerei, Bäckerei, Molkerei)
  • Lebensmittelhandel (z.B. Obst- und Gemüsehandel, Fleischerei)
  • Gastronomie (z.B. Restaurant, Café, Bar)

Auch, wenn Sie mit sogenannten Lebensmittelgegenständen (Besteck, Geschirr, Glaswaren etc.) hantieren, benötigen Sie ein Gesundheitszeugnis. Das wäre zum Beispiel in einer Suppenküche, Kantine oder beim Catering der Fall.

So beantragen Sie das Gesundheitszeugnis

Das Zeugnis ist beim örtlichen Gesundheitsamt zu beantragen. Sie benötigen dazu ein Ausweisdokument, also Ihren Personalausweis oder Reisepass.

Es ist oftmals möglich, das Anmeldeformular online herunterzuladen oder beim Amt abzuholen und später ausgefüllt abzugeben.

Anschließend vereinbaren Sie einen Termin für die Gesundheitsbelehrung. Bei manchen Anbietern ist die Aufnahme auch ohne Voranmeldung möglich.

Die Belehrung dauert 30 Minuten bis 2 Stunden. Sie erfolgt in Form eines Filmes oder Vortrags und beinhaltet: 

  • Infos zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen
  • Infos zu Krankheiten und Krankheitssymptomen
  • eine Belehrung über die bei der Arbeit mit Lebensmitteln einzuhaltenden Hygienestandards

Im Anschluss können Sie verbliebene Fragen an den Experten richten. Abschließend erhalten Sie Ihr Gesundheitszeugnis. Eine Prüfung oder einen Test müssen Sie nicht absolvieren, entscheidend ist nur, dass Sie persönlich an der Belehrung teilnehmen.

Das Zeugnis ist unbegrenzt gültig. Sie müssen jedoch innerhalb von 3 Monaten nach dessen Ausstellung eine Tätigkeit in einer entsprechenden Branche aufnehmen.

Achtung: Das Gesundheitszeugnis wird ungültig, wenn Sie innerhalb des Vierteljahres nach seiner Ausstellung beziehungsweise der Belehrung keine Arbeitsstelle im Lebensmittelhandel, der Lebensmittelbranche oder der Gastronomie finden.

Bei der Ausstellung des Gesundheitszeugnisses werden Sie nicht von einem Arzt untersucht.Insofern bescheinigt das Gesundheitszeugnis nicht Ihre Gesundheit, sondern nur, dass Sie über gewisse Krankheiten und Hygienestandards informiert worden sind. Beim Auftreten von Krankheitssymptomen müssen Sie sich sofort krank melden.

Die Gesundheitsbelehrung muss jedes Jahr wiederholt werden. Die Folgebelehrungen sind allerdings meistens berufsspezifisch und werden vom Arbeitgeber durchgeführt. Die Leitung durch einen Mitarbeiter des Gesundheitsamts oder einen Arzt ist nur bei der ersten Belehrung vorgeschrieben.

Kann man das Gesundheitszeugnis bei der Steuer absetzen?

Ja, die Kosten für die Ausstellung des Gesundheitszeugnisses sind steuerlich absetzbar!

Als Gewerbetreibender dürfen Sie diese Ausgabe unter “Betriebskosten” verbuchen. Als Privatperson können Sie die Kosten als “Bewerbungskosten” geltend machen. Das gilt natürlich nur, wenn der Betrag nicht von Ihrem Arbeitgeber oder einer anderen Stelle übernommen wurde.

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