Was kostet es, sich die Ohren anlegen zu lassen?

Unsere Ohren gestalten unsere Gesichtsform und prägen das äußere Erscheinungsbild somit nachweislich. Was kann man jedoch tun, wenn sie sich durch Abstehen unschön hervorheben? Die Otopexie, das Anlegen der Ohren, ist ein gängiger Eingriff in der plastischen Chirurgie, der bei Erwachsenen wie auch bei Kindern durchgeführt wird. Die Ohren können hierdurch angelegt, aber auch verkleinert und geformt werden.
Die Kosten für das Anlegen beider Ohren schwanken zwischen 1.600,- und 4.000,- Euro.
Grund sind verschiedene Techniken sowie Operationsdauer und Art der Korrektur. Wichtig zu wissen: eine gewisse Asymmetrie der Ohren ist etwas ganz Natürliches! Welche Methoden der Ohrenkorrektur es gibt und was bei einer OP auf Sie zukommt, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Ablauf der klassischen Operation
Zu Beginn erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch, bei dem alle Fragen geklärt werden und der Behandlungsverlauf festgelegt wird. Hier wird auf Ihre Wünsche und Vorstellungen eingegangen und geklärt, was medizinisch machbar ist.
Vor dem Operationstermin sollten Sie eine längere Zeit keine blutverdünnenden Mittel eingenommen haben sowie bei einer Vollnarkose ab 6 Stunden vor der Operation nichts mehr essen.
Falls Sie keine Vollnarkose erhalten, wird die Stelle zunächst örtlich betäubt. Danach erfolgt ein Schnitt entlang der Ohrmuschel und das Knorpelgewebe wird freigelegt. Ab diesem Punkt gibt es verschiedene Vorgehensweisen zum Formen des Ohrs:
- die Schwächung des Knorpels an der Vorderseite (Technik nach Stenström)
- die Neuformung des Knorpels durch Nähte (Fadenmethode, Technik nach Mustardé)
- die Neuformung des Knorpels durch Einschnitte (Technik nach Converse)
Dadurch können Breite, Höhe und sogar die Neigung verändert werden. Wenn die gewünschte Form erreicht ist, wird das Ohr wieder mit Nähten verschlossen. Diese Fäden verbleiben im Ohr, bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist.
Die gesamte Operation dauert zwischen 50 und 90 Minuten und wird ambulant durchgeführt (d.h. es ist kein stationärer Aufenthalt nötig).
Mit Abschluss der Operation geht die Behandlung jedoch weiter. Sie erhalten einen Wundverband, den Sie bis 7 Tage nach der Behandlung tragen müssen. Während Sie den Verband tragen, sollten Sie darauf achten, dass kein Wasser an die Wunde kommt – am besten also auf das Haarewaschen verzichten.
Ungefähr eine Woche dauert es auch bis Sie wieder arbeits- und gesellschaftsfähig sind.
Nach etwa 10 Tagen müssen Sie die Fäden wieder ziehen lassen und bis zu drei Wochen nach der Operation ein Stirnband tragen. Etwa 4 Wochen sollten Sie auf Sport verzichten. Ein endgültiges Ergebnis ist mit der klassischen Methode erst nach ca. 3 Monaten feststellbar.
Vergleich: EarFold – minimal invasive Ohrmuschelkorrektur
Die EarFold-Methode ist eine neue, innovative Möglichkeit, um Korrekturen am Ohr vorzunehmen. Es werden Implantate (Clips) aus Nitinol mit Goldbeschichtung an den Knorpel angesetzt, die in kürzester Zeit das Ohr umformen.
Die Operation kostet ab 1.200,- Euro pro Ohr. Die Kosten sind abhängig von der Anzahl der genutzten Clips sowie dem Aufwand.
Nach der EarFold Methode ist kein Tragen eines Kopfverbandes nötig. Somit können Sie bereits kurz nach der Operation wieder arbeiten und ausgehen. Des Weiteren ist der Eingriff von kurzer Dauer (5 bis 20 Minuten) und die Resultate sind sofort sichtbar.
Es wird ein minimaler Hautschnitt von 8 bis 10 mm am Ohr durchgeführt und anschließend mit Hilfe eines Aplikators die Clips an die richtige Stelle gebracht. Hier korrigieren sie die Ohrstellung innerhalb von 20 Minuten.
Durch den minimalen Eingriff ist keine aufwendige Nachsorge nötig, die Haut wird mit einer Naht wieder verschlossen und diese mit einem sterilen Klebestreifen abgedeckt. Innerhalb von einer Woche sind Sie wieder genesen.
Sollte das Ergebnis nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, können die Implantate auch jeder Zeit wieder entfernt oder neu positioniert werden. EarFold kann man jedoch erst ab ca. 13 Jahren durchführen lassen.
Gründe für eine Ohrenkorrektur und Besonderheiten bei Kindern
Für abstehende Ohren gibt es verschiedene Gründe. Beispielsweise kann eine stark ausgeprägte Ohrmuschel oder eine fehlende Anthelixfalte dazu führen. Aber auch die Ohrläppchen, wenn sie abweichende Größen oder Formen haben, können der Grund für abstehende Ohren sein.
Diese von vielen als störend empfundene Besonderheit, kann bei Kindern im Grundschulalter zu Hänseleien und Ausgrenzung führen und so ein psychisches Krankheitsbild verursachen. Aus diesem Grund kann die Operation bereits bei Kinder ab 5 Jahren durchgeführt werden.
Zusätzlich dafür spricht, dass das Wachstum des Knorpelgewebes im Ohr im Kindergartenalter bereits abgeschlossen ist.
Eltern müssen sich dennoch bewusst dazu entschließen und eventuelle Risiken abwägen. Die Operation wird bereits im Vorschulalter empfohlen, um Beeinträchtigungen in der Schule zu vermeiden.
Bei Kindern bis 18 Jahren kann eine Operation auch teilweise oder vollständig von der Krankenkasse übernommen werden.
Es muss jedoch ein psychologisches Gutachten vorgelegt werden, welches eine Beeinträchtigung bestätigt. Zudem muss die Meinung eines HNO-Arztes eingeholt worden sein sowie dessen Beurteilung der Eignung für eine Ohrenkorrektur.
Sollte dies nicht möglich sein, gibt es bei vielen behandelnden Ärzten auch die Möglichkeit die Kosten in monatlichen Raten zu bezahlen.
Eine Behandlung bei Kindern erfolgt nach denselben Methoden, wie bei Erwachsenen. Einziger Unterschied ist die Art der Betäubung, während bei Erwachsenen zumeist nur eine lokale Anästhesie stattfindet, erhalten Kinder eine Vollnarkose.
Dies kann gegebenenfalls zu einem Aufpreis führen, da Narkosen mehrere hundert Euro kosten können.
Risiken einer Operation am Ohr
Wie bei jedem Eingriff kann es auch bei der Otopexie zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. So können beispielsweise Schwellungen, Nachblutungen und Blutergüsse auftreten, welche jedoch nach einigen Tagen wieder verschwinden. Weitere Risiken bergen eine schlechte Wundheilung oder überschießende Narben, die zu einer Nachbehandlung führen.
Natürlich ist wie bei jeder Operation mit Schmerzen zu rechnen, die auch bis einige Wochen nach der Operation andauern können.
Außerdem können eine Taubheit des Ohrs (durch die Narkose) oder Empfindungsstörungen (auf Grund des Durchtrennens von Nervensträngen) vorkommen. In sehr seltenen Fällen tritt eine Nekrose, das Absterben des Gewebes, auf.
Ein erhöhtes Risiko stellen auch Operationen im Ausland dar. Diese sind zumeist preiswerter – für plastische HNO-Chirurgen können aber andere Gesetzgebungen hinsichtlich der Ausbildung vorliegen. Suchen Sie sich am besten einen vertrauenswürdigen Arzt, welcher gewisse Referenzen vorzuweisen hat.
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