Es gibt einige gute Gründe, statt einer Brille lieber Kontaktlinsen zu tragen. Einmal vom ästhetischen Aspekt abgesehen bieten Kontaktlinsen ihr gegenüber auch einige weitere Vorteile, so zum Beispiel beim Sport. Hier kann eine Brille sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen, zumindest aber behindert sie die Sportausübung.
Kosten für Kontaktlinsen – Tageslinsen, Monatslinsen und Jahreslinsen
Die Kosten für Kontaktlinsen sind abhängig von verschiedenen Faktoren – dazu zählen Art und Material der Linse, der Hersteller und die Tragedauer.
Tageslinsen werden nur für einen Tag getragen und dann entsorgt. Sie sind also dann geeignet, wenn der Bedarf nur zu bestimmten Gelegenheiten besteht. Erhältlich sind sie im Vorratspack. Beim Optiker beginnen die Preise für eine 30-er Packung bei etwa 25,- Euro.
Eine 30-er Packung hält 15 Tage, sodass man mit Kosten von mindestens 1,50 Euro pro Tag rechnen sollte. Die Obergrenze liegt bei etwa 3,50 Euro pro Tag – dann handelt es sich jedoch um spezielle Multifokallinsen zur Anwendung bei Alterssichtigkeit.
Monatslinsen können im Gegensatz zu Tageslinsen einen Monat lang verwendet werden. Trotz des höheren Preises lohnen sie sich finanziell schon, wenn man sie mindestens dreimal in der Woche trägt. Ein Nachteil ist, dass diese regelmäßig gepflegt werden müssen, um eine Reizung des Auges und die Ansammlung von Schmutz und Bakterien zu verhindern.
Es gibt verschiedene Arten von Monatslinsen:
Art der Kontaktlinse | Anwendung bei |
---|---|
Sphärisch | Kurz- oder Weitsichtigkeit |
Torisch | Hornhautverkrümmung |
Multifokal | Alterssichtigkeit |
Je nach Art unterscheiden sich hier die Kosten. So erhalten Sie eine 6-er Packung sphärischer Kontaktlinsen ab 30,- Euro, für eine 6-er Packung torische Kontaktlinsen werden mindestens 60,- Euro fällig. Pro Stück fallen für Monatslinsen etwa 5,- bis 10,- Euro an.
Da Tageslinsen nach dem Tragen direkt entsorgt werden, benötigen diese keinerlei Pflege. Anders ist das jedoch bei Monatslinsen. Hier sollten Sie eine reinigende und zugleich pflegende Kontaktlinsenflüssigkeit und dazugehörige Behälter mit einplanen. Die Flüssigkeit gibt es bereits ab ca. 8,- Euro. Die Behälter sind meist inklusive, ansonsten fallen etwa 2,- bis 5,- Euro an.
Achtung! Der Kontaktlinsenbehälter sollte spätestens alle drei Monate ausgewechselt werden.
Jahreslinsen gibt es meist in Form harter Linsen. Diese sind kleiner und müssen von einem Optiker speziell an Ihr Auge angepasst werden. Aufgrund ihres stabilen Materials und der speziellen Anpassung sind diese recht teuer.
Man kann mit Kosten von ca. 90,- Euro aufwärts und eventuellen zusätzlichen Kosten für die Anpassung von rund 70,- Euro pro Linse rechnen.
Allerdings können sie auf lange Sicht dennoch günstiger als Monatslinsen sein, je nachdem, wie oft Sie diese verwenden würden. Gegenrechnen kann sich hier lohnen.
Auch bei Jahreslinsen muss auf die richtige Pflege geachtet werden.
Farbige Kontaktlinsen erhalten Sie als Monatslinsen im 2-er Pack. Sie sind mit oder ohne Stärke erhältlich und kosten zwischen 10,- und 20,- Euro.
Kostenübersicht:
Art der Linse | ungefähre Kosten |
---|---|
Tageslinsen | 1,50 bis 3,50 pro Stück |
Monatslinsen | 5,- bis 10,- Euro pro Stück |
Jahreslinsen | ab 90,- Euro pro Stück (+ Anpassungskosten) |
farbige Linsen | 10,- bis 20,- Euro für 2 Stück |
Gerade als “Kontaktlinsenanfänger” sollten Sie einen Augenarzt konsultieren, der die Kontaktlinsen auch anpassen kann. Er sucht Ihnen nicht nur die für Sie perfekt passende Linse heraus, sondern gibt Ihnen auch Tipps zur Anwendung und Pflege der Kontaktlinsen. Alternativ hilft Ihnen hier selbstverständlich auch ein Optiker weiter.
Materialien für Kontaktlinsen
Es gibt verschiedene Materialien aus denen Kontaktlinsen hergestellt werden. Diese haben oft auch Einfluss auf die Kosten.
- Das günstigste Material, Hydrogel, wird bereits am längsten zur Kontaktlinsenherstellung verwendet.
- Silikonhydrogel ist teurer und weist eine bessere Sauerstoffdurchlässigkeit auf. Das ist besonders bei empfindlichen und trockenen Augen von Vorteil.
- Lotrafilcon hat eine so hohe Sauerstoffdurchlässigkeit, dass Kontaktlinsen aus diesem Material sowohl am Tag als auch in der Nacht durchgängig getragen werden können.
In Ergänzung kann Hyaluron eingesetzt werden, welches die Hornhaut dauerhaft benetzt und so für ausreichend Feuchtigkeit sorgt.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist nur in medizinischen Ausnahmefällen und bei bestimmten Indikatoren möglich. Dazu zählen Kurz- oder Weitsichtigkeit mit mehr als 8.0 Dioptrien oder strukturelle Veränderungen der Hornhaut. Ein Beispiel wäre eine unregelmäßige Hornhautverkrümmung, die nur mit Kontaktlinsen optimal korrigiert werden kann und nachweislich eine bessere Sicht als mit Brille garantiert.
Für Minderjährige werden die Kosten – bei einem geprüften Anspruch auf Kostenübernahme – in voller Höhe übernommen, Erwachsene erhalten einen Zuschuss. Dieser deckt die kompletten Kosten in der Regel nicht ab, besonders wenn auf hochwertige Linsen Wert gelegt wird.
Der Anspruch auf Kostenübernahme ist abhängig von den festgelegten Festbeträgen für Sehhilfen. Diese werden von den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen definiert. Aus dieser Regelung ergibt sich eine Begrenzung der Leistungspflicht der Krankenkassen.
Aktuell liegt die Obergrenze für die Erstattung pro Kontaktlinse bei 163,- Euro (Stand: Oktober 2023). Abhängig ist der genaue Betrag von der jeweiligen Versicherung sowie der Art der Kontaktlinsen. Kosten für Pflegemittel werden nicht übernommen.
Kontaktlinsen von der Steuer absetzen
Außerdem können Kontaktlinsen als außergewöhnliche Belastung im Bereich der Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Voraussetzung dafür ist der Nachweis der medizinischen Notwendigkeit, zum Beispiel als Rezept eines Augenarztes. Die Rechnungen, Quittungen oder Belege über Zuzahlungen müssen eingereicht werden.
Es besteht ein fester Eigenanteil. Alle Kosten, die diesen übersteigen, können die Steuerlast mindern.
Wichtige Hinweise zu Kontaktlinsen
Da sich die Kontaktlinsen direkt auf dem Auge befinden, ist ein gewisses Grundrisiko von Infektionen oder Komplikationen, vor allem im Vergleich zur Brille, gegeben. Dieses können Sie jedoch auf ein Minimum reduzieren, wenn Sie die Linsen anpassen lassen und gewissenhaft pflegen – denn dann sind Kontaktlinsen ungefährlich.
Grundsätzlich ist das Risiko bei weichen Kontaktlinsen etwas größer als bei harten, da diese fester auf dem Auge sitzen und eine größere Fläche bedecken.
Dennoch sind sie beliebter als harte Kontaktlinsen, da sie günstiger und leichter anzuwenden sind und auch diese Kontaktlinsen stellen kein Problem dar, wenn einige Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden.
Bei allen Kontaktlinsen, und besonders bei weichen Kontaktlinsen, sollten Sie darauf achten, dass diese beim Augenarzt oder Optiker optimal an Ihr Auge angepasst werden.
Ansonsten kann es vorkommen, dass die Hornhaut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Im schlimmsten Fall können dadurch Gefäße einwachsen und schließlich zu verminderter Sehfähigkeit führen. Dies lässt sich dann nicht mehr beheben.
Lassen Sie in diesem Zusammenhang auch regelmäßig Ihre Sehstärke überprüfen, da sich diese mit der Zeit verändern kann und somit unter Umständen ein erneutes Anpassen der Kontaktlinsen notwendig wird.
Nachdem Sie ein Paar angepasste Kontaktlinsen haben, ist es wichtig, diese gut zu pflegen. Andernfalls können sich Keime, Pilze und Bakterien sammeln und Augenentzündungen auslösen.
Die hygienische Handhabung von Kontaktlinsen beginnt schon damit, dass Sie sie nicht anfassen sollten, ohne sich zuvor die Hände gewaschen und mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet zu haben. Auch sollten die Linsen nicht mit Leitungswasser, sondern mit speziellen Oberflächenreinigern oder Kombilösungen und einer Kochsalzlösung gereinigt werden.
Werden die Linsen gerade nicht getragen, können sie zur Desinfektion in Kontaktlinsenflüssigkeit gelegt werden.
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