ÜBER KOSTENBLICK.DE
Mein Name ist Paul Winkler und ich betreibe diesen Online-Ratgeber seit dem Jahr 2017. Alle Neugierigen erfahren hier mehr über das Projekt und die Geschichte dahinter!

Was kostet das Tieferlegen eines Autos?

Verfasst mit einem unabhängigen Experten!

Unser Fachexperte im Bereich KFZ:
RONNY STIEBER

Herr Stieber ist KFZ-Mechatroniker und arbeitet in einer freien KFZ-Werkstatt. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit sämtlichen Formen des Tunings.

Das Wichtigste im Überblick
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Auto tieferzulegen. Alle haben verschiedene Vor- und Nachteile und die Wahl der optimalen Variante hängt vom Fahrzeug, dem Budget und den eigenen Vorstellungen ab.
  • Entscheidend ist, ob Federn und Stoßdämpfer aufeinander abgestimmt sind oder nicht. Zudem ist wichtig zu wissen, ob die Höhe bzw. Tiefe des Fahrzeugs verstellbar sein soll oder nicht.
  • Unterschieden wird zwischen Tieferlegungsfedern, einem Sportfahrwerk, Gewindefedern, einem Gewindefahrwerk, einem Airride und dem Anpassen eines werksseitig verbauten Luftfahrwerks.
  • Die Kosten für ein Sportfahrwerk liegen inkl. Einbau bspw. bei etwa 600,- bis 1.400 Euro. Was die anderen Varianten etwa kosten erfahren Sie im folgenden Ratgeber!

Optionen für eine Tieferlegung und deren Kosten im Vergleich

Im Folgenden erläutere ich verschiedene Varianten, wie eine Tieferlegung umgesetzt werden kann. Aus Sicherheitsgründen sollte der Einbau immer in einer Fachwerkstatt erfolgen.

Die genannten Kosten sind als Richtwerte zu verstehen und sollen vor allem dazu dienen, die Kosten der einzelnen Methoden in Relation zu setzen. 

Tieferlegungsfedern

Der Einbau von (härteren und kürzeren) Fahrwerksfedern ist die günstige Variante um ein Auto tieferzulegen.

Nachteilig ist, dass die Höhe des Fahrzeugs nicht einstellbar ist und dass die neuen Federn nicht auf die bereits verbauten Stoßdämpfer abgestimmt sind.

  • Materialkosten (abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller): rund 150,- bis 400,- Euro
  • Einbaukosten in der Werkstatt (je nach Fahrzeugmodell): rund anderthalb bis vier Stunden (entspricht bei einem Stundensatz von 80,- Euro etwa 120,- bis 320,- Euro)

Die Gesamtkosten für den Einbau von Tieferlegungsfedern betragen somit etwa 270,- bis 720,- Euro. 

Sportfahrwerk

Beim Einbau eines Sportfahrwerks werden die serienmäßigen Stoßdämpfer und Federn ersetzt.

So sind diese im Gegensatz zum alleinigen Einbau von Tieferlegungsfedern wieder aufeinander abgestimmt.

Dennoch ist die Höhe Fahrzeugs hier ebenfalls nicht verstellbar.

  • Materialkosten (abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller): rund 450,- bis 1.000 Euro
  • Einbaukosten in der Werkstatt (je nach Fahrzeugmodell): rund anderthalb bis fünf Stunden (entspricht bei einem Stundensatz von 80,- Euro etwa 120,- bis 400,- Euro)

Die Gesamtkosten für den Einbau eines Sportfahrwerks betragen somit etwa 570,- bis 1.400 Euro. 

Gewindefedern

Gewindefedern sind die “besseren” Tieferlegungsfedern und haben den Vorteil, dass die Höhe des Fahrzeugs damit angepasst werden kann.

Allerdings bleiben hier die bereits verbauten Stoßdämpfer erhalten und es erfolgt ebenfalls keine Abstimmung zwischen Feder und Dämpfer.

  • Materialkosten (abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller): rund 350,- bis 700 Euro
  • Einbaukosten in der Werkstatt (je nach Fahrzeugmodell): rund anderthalb bis fünf Stunden (entspricht bei einem Stundensatz von 80,- Euro etwa 120,- bis 400,- Euro)

Die Gesamtkosten für den Einbau von Gewindefedern betragen somit etwa 470,- bis 1.100 Euro. 

Gewindefahrwerk

Ein Gewindefahrwerk ist in vielen Fällen sicher das Optimum und umfasst den Einbau von neuen Tieferlegungsfedern und darauf abgestimmten Stoßdämpfern. Die “Tiefe” des Fahrzeugs kann zudem stufenlos über ein Gewinde eingestellt werden.

  • Materialkosten (abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller): rund 150,- bis 2.200 Euro
  • Einbaukosten in der Werkstatt (je nach Fahrzeugmodell): rund anderthalb bis fünf Stunden (entspricht bei einem Stundensatz von 80,- Euro etwa 120,- bis 400,- Euro)

Die Gesamtkosten für den Einbau eines Gewindefahrwerks betragen somit etwa 270,- bis 2.600 Euro. Die Preisspanne ist hier besonders groß, da es bedeutende Unterschiede in der Qualität der angebotenen Gewindefahrwerke gibt.

Airride

Ein Airride ist für viele Tuner sicher das Nonplusultra, aber sicher nicht immer “erforderlich”. Bei einem Airride wird das serienmäßige Fahrwerk durch ein “besonders flexibles” Luftfahrwerk ersetzt.

Das Airride ist stufenlos regulierbar. Damit sind sowohl eine extreme Tieferlegung (bspw. für ein Tuning-Treffen) als auch ein normales Fahren mit alltagstauglicher Höhe möglich.

  • Materialkosten (abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller): rund 2.200,- bis 7.500 Euro
  • Einbaukosten in der Werkstatt (je nach Fahrzeugmodell): 7 bis 20 Stunden (entspricht bei einem Stundensatz von 80,- Euro etwa 560,- bis 1.600,- Euro)

Die Gesamtkosten für den Einbau eines Airrides betragen somit etwa 2.800,- bis 9.000 Euro. 

Modifikation eines bereits verbauten Luftfahrwerks

Vor allem in Premiumfahrzeugen werden teilweise bereits serienmäßig Luftfahrwerke verbaut. Hier gibt es zwei Möglichkeiten um dieses Luftfahrwerk so zu modifizieren, dass das Fahrzeug tiefergestellt werden kann als ursprünglich vorgesehen.

Je nach Fahrzeug kommt dabei entweder eine Codierung oder der Einbau eines Zusatzmoduls infrage.

Bei einer Codierung kann man mit Kosten von etwa 150,- Euro rechnen. Die Kosten für den Einbau eines entsprechenden Moduls sind deutlich höher:

  • Materialkosten (abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller): rund 750,- bis 1.200 Euro
  • Einbaukosten in der Werkstatt (je nach Fahrzeugmodell): rund 30 Minuten (entspricht bei einem Stundensatz von 80,- Euro etwa 40,- Euro)

Die Gesamtkosten für den Einbau eines entsprechenden Moduls für das Serien-Luftfahrwerk betragen somit etwa 800,- bis 1.250 Euro. 

Vorschriften rund um die Tieferlegung des Autos

Das Tieferlegen sollte unabhängig von der gewählten Variante immer in einer Fachwerkstatt erfolgen.

Nach dem Einbau muss eine Achsvermessung inkl. eventueller Spureinstellung erfolgen. Zudem müssen die Scheinwerfern neu eingestellt werden, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. 

Im Zuge des Einbaus sollten zudem alle Verschleißteile rund um das Fahrwerk (Domlager, Koppelstangen etc.) überprüft und ggfs. erneuert werden.

Bei den meisten Varianten einer Tieferlegung muss eine Eintragung im Fahrzeugschein erfolgen. Besprechen Sie dies unbedingt mit der Werkstatt.

Entscheidend ist dabei vor allem, ob das Fahrzeug noch anderweitig angepasst wurde (bspw. durch andere Felgen, Spurplatten etc.) oder ob das Fahrzeug unabhängig von der Tieferlegung dem Serienzustand entspricht.

Dabei wird zwischen §19 StVZO und §21 der StVZO unterschieden. Bei §19 StVZO muss die Eintragung erst beim nächsten Termin auf der Zulassungsstelle erfolgen. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass das Fahrzeug unabhängig von der Tieferlegung noch im Serienzustand ist.

§21 StVZO ist eine Einzelabnahme (auch Vollgutachten genannt). Diese muss immer dann gemacht werden, wenn neben der Tieferlegung noch andere Änderungen am Fahrzeug vorgenommen wurden. Die Eintragung in die Fahrzeugpapiere muss im Anschluss umgehend erfolgen. Anderenfalls erlischt die Betriebserlaubnis.

Eine ABE ohne Eintragung ist in der Regel nur dann ausreichend, wenn nur neue Tieferlegungsfedern verbaut wurden und das Fahrzeug ansonsten im Serienzustand ist. Dabei dürfen auch keine anderen Felgen verbaut sein. Anderenfalls greift §19 StVZO.

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