Die Preisspanne für Brillen ist sehr groß und reicht – je nach Modell und Glas – von rund 60 Euro bis zu mehreren Tausend Euro. Eine Grenze nach oben gibt es nicht.
Im Durchschnitt kostet eine Brille mit Einstärkengläsern etwa 250,- bis 450,- Euro, mit Gleitsichtgläsern ungefähr 500,- bis 1.500,- Euro.
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Der Preis einer Brille setzt sich immer aus den Kosten für die Brillenfassung und die Brillengläser zusammen:
Kostenfaktor | Preisspanne |
---|---|
Brillenfassung | 50,- bis 300,- Euro |
Brillengläser (Einstärkenbrille) | 30,- bis 300,- Euro pro Glas |
Brillengläser (Gleitsichtbrille) | 150,- bis 700,- Euro pro Glas |
Brillenfassungen
Die Vielfalt an Brillenfassungen auf dem Markt ist unendlich groß und dasselbe gilt auch für deren Preisspanne.
Sie reicht von wenigen Euro für Massenware, die häufig als sogenannte “Nulltarif-Modelle” angeboten werden.
Am anderen Ende der Preisspanne liegen die exklusiven Marken-Brillengestelle, die von namhaften Designern entworfen und aus hochwertigen Materialien gefertigt sind. Für sie gibt es keine Preisobergrenzen. Beispielsweise kann eine Fassung aus Echt-Büffelhorn schon allein 900,- Euro oder mehr kosten.
So kann man insgesamt sagen, dass eine gewöhnliche Brillenfassung zwischen 50,- und 300,- Euro kostet.
Brillengläser
Bei Brillengläsern ist zwischen Einstärkengläsern und Gleitsichtgläsern zu unterscheiden.
Einstärkengläser sind die einfachsten und deshalb günstigsten Gläser. Sie kosten zwischen 30,- und 300,- Euro.
Deutlich teurer, weil viel aufwendiger in der Herstellung, sind Gleitsichtgläser, die zwischen 150,- und 700,- Euro pro Stück kosten.
Für eine Brille werden in der Regel zwei Gläser mit Sehstärke benötigt. So sollten Sie mindestens 60,- Euro für die Gläser einer Einstärkenbrille und mindestens 300,- Euro für die Gläser einer Gleitsichtbrille einplanen. Diese Preisangabe bezieht sich allerdings nur auf sehr einfache Gläser ohne Zusatzbeschichtungen.
Brillengläser können zudem aus Glas oder Kunststoff gefertigt sein und verschiedene Extras enthalten. Hierzu gehören zum Beispiel bestimmte Tönungen, Entspiegelungen, ein besonders dünner Schliff, Kratz- und Wasserschutz oder andere Besonderheiten, die den Preis für das Brillenglas ebenfalls erhöhen.
Die Entspiegelung wird am häufigsten empfohlen, da sie die entstehenden Reflexionen auf dem Brillenglas reduziert, die zu unschönen teils blendenden Spiegelungen beim Autofahren führen können. Nicht zu verwechseln ist das Entspiegeln mit dem Tönen der Brillengläser – hierbei besteht ein dauerhafter Blendschutz.
Ähnlich wie bei den Brillenfassungen kostet auch bei den Gläsern Markenware mehr als Massenware.
Auch die Dicke der Brillengläser ist ein wichtiger Preisfaktor. So sind dünne Gläser aufwendiger in der Herstellung. Vor allem Personen mit starker Sehschwäche benötigen normalerweise dickere Gläser. Da diese aber aus optischen Gründen oft nicht gewünscht werden, kommen hier zusätzliche Kosten auf Sie zu, sofern Sie dünnere Gläser möchten.
Bei einer hochwertigen Gleitsichtbrille können so schnell 1.000,- Euro allein für die Gläser anfallen.
Wissenswertes zu Brillengläsern
Obwohl die Produktion der Brillengläser zu großen Teilen automatisiert erfolgt, kommen natürlich auch Kosten für die Wartung der Maschinen auf. Zudem muss das Brillenglas sehr genau angefertigt werden und stabil sein. Daher dauert die Herstellung eines Brillenglases mehrere Stunden.
Zudem entstehen Kosten durch die Berechnung der Gläser mithilfe einer Software, bevor sie in die Produktion gelangen.
Je nach Glasdesign und Dicke des Glases müssen noch verschiedene Brechungsradien berechnet und integriert werden. Dies ist besonders bei Gleitsichtbrillen unumgänglich. Gleitsichtbrillen kosten durch diesen Mehraufwand erheblich mehr als Einstärkenbrillen.
Bei hohen Dioptrien lohnt es sich auf dünne Gläser zurückzugreifen, die durch längeres Schleifen und die dafür nötigen hochwertigen Materialien allerdings teurer sind.
Ist das Brillenglas erstellt, so können noch nach Belieben Beschichtungen zur Härtung, Entspiegelung oder als Schutzschicht aufgedampft werden. Dies erfolgt in einem Reinraum unter Vakuum.
Wann bezahlt die Krankenkasse?
Seit 2004 übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Brille oder Brillengläser in den meisten Fällen nicht mehr. Nur Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 18 Jahren erhalten noch eine Sehhilfe “auf Rezept” und müssen die Kosten nicht selbst übernehmen. Hierbei wird allerdings nur das Grundmaterial getragen – ein Glas ohne Beschichtungen also.
Die Brillenfassungen müssen in der Regel selbst gezahlt werden.
Das Gleiche gilt auch für Menschen, die unter einer sehr starken Sehbehinderungen leiden. So werden seit April 2017 auch sehr hohe Stärken von der Krankenkasse bezuschusst. Dazu gehören Dioptrie-Werte ab 6 dpt bzw. Dioptrie-Werte ab 4 dpt bei Hornhautverkrümmung sowie Personen, bei denen die Sehkraft mit Brille unter 30 Prozent beträgt.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Brillen-Zusatzversicherung abzuschließen. Mit ihr haben Versicherte meistens im Abstand von zwei bis drei Jahren Anspruch auf eine neue Brillenfassung inklusive Gläsern.
Die Höhe der Versicherungssumme richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen. Ob und für wen sich diese Versicherung lohnt, hängt vom Einzelfall ab.
Kunststoff oder Glas? Wie Sie die passenden Brillengläser finden
Angesichts der großen Preisunterschiede ist es ratsam, sich vor dem Kauf einer neuen Brille zunächst genau zu überlegen, welchen Zweck die neue Brille erfüllen muss, ob Sie sie nur privat, nur beruflich oder immer nutzen und was Sie an Ihrer alten Brille mochten und was nicht.
Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile von Kunststoff- oder Mineralglas als Material für Brillengläser und setzen Sie Ihre persönlichen Prioritäten: Was ist Ihnen am wichtigsten: Funktionalität, Komfort oder Ästhetik?
Brillengläser aus Kunststoff werden heutzutage deutlich häufiger verkauft, da sie in der Regel sehr leicht sind und vor allem bruchsicher. Damit splittern Kunststoffgläser auch bei einem Unfall nur in wenige Teile, während Glas in tausend Teile zerspringen kann und ggf. das Auge verletzt. Damit eignen sich Kunststoffgläser besonders für Menschen, die sich häufig in Bewegung befinden, wie Sportler oder Kinder.
Für eine Sportbrille gibt es die zusätzliche Option, sie aus Polycarbonat fertigen zu lassen, das auch starke Krafteinwirkungen aushält und quasi unzerstörbar ist.
Kunststoffgläser sind zudem sehr einfach in nahezu allen denkbaren Farben tönbar. Hier sind auch diverse Abstufungen denkbar, wie beispielsweise 15 oder 50 Prozent bis hin zu einer Tönung von 85 Prozent bei einer Sonnenbrille.
Nachteil der Kunststoffgläser ist vor allem, dass sie schneller verkratzen als Mineralgläser. Brillengläser aus mineralischem Glas sind zwar zerbrechlicher als die Variante aus Kunststoff, dafür aber auch wesentlich kratzbeständiger.
Zudem bieten sich Brillengläser aus Glas für stark fehlsichtige Personen an, da sie deutlich dünner als Kunststoffgläser geschliffen werden können. Aber auch Kunststoffgläser können mittlerweile von -10 Dioptrien bis +8 Dioptrien ästhetisch geschliffen werden. Hier kommt es also eher auf Ihre persönlichen Vorlieben an.
Mineralgläser sind allerdings relativ schwer und können leichter splittern bzw. kaputt gehen als Kunststoffgläser.
Preislich liegen die Gläser aus mineralischem Glas leicht unter den Kunststoffgläsern. Das kommt aber auch darauf an, welche zusätzlichen Wünsche (z.B. Veredelungen, Entspiegelung) Sie haben.
Es lohnt sich in jedem Falle in eine hochwertige Brille zu investieren, da die Folgen einer minderwertigen Brille erst nach und nach sichtbar werden. So kann der Brillenträger von Kopfschmerzen, gereizten Augen oder allgemeinem Unwohlsein geplagt sein. Investieren Sie also lieber etwas mehr und lassen Sie sich ausführlich zu der für Sie passenden Brille beraten.
Sobald Sie dies für sich entschieden haben, empfiehlt es sich, mehrere Kostenvoranschläge erstellen zu lassen und anschließend die verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen.
Sonderfall: Gleitsichtbrille
Ein Gleitsichtbrillenglas zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen Fern- und Nahsicht ein fließender Übergang besteht. Der Übergangsbereich wird als Progressionszone bezeichnet und entscheidet über die Qualität der Brille: Je größer der sichtbare Bereich ist, desto besser ist das Glas bzw. die Eingewöhnung und der Tragekomfort.
Die Progressionszone befindet sich zwischen dem Bereich für die Fernsicht und dem Bereich für die Nahsicht.
An den Seiten befinden sich jeweils Unschärfenbereiche, in denen kein scharfes Sehen möglich ist. Daher kann man mit einer Gleitsichtbrille kaum aus den Augenwinkeln sehen. Die Anordnung der einzelnen Bereiche wird schematisch in der nachfolgenden Grafik dargestellt:
Je nachdem wie die einzelnen Nutzungszonen liegen und wie viel des Glases sie einnehmen, kann die Gleitsichtbrille für diverse Bereiche gebraucht werden.
Für die verschiedenen Nutzungsschwerpunkte gibt es spezielle Glas-Designs, die Sie hier aufgeführt sehen:
- Panorama-Gleitsichtbrille: ausgelegt für die Ferne, z.B. für Autofahrer oder Personen, die im Alltag viel in die Ferne und teils in die Nähe schauen, aber den mittleren Sichtbereich kaum gebrauchen.
- Arbeitsplatzbrille: abgeschwächte Gleitsichtbrille, die nur den Zwischenbereich und die Nahsicht ermöglicht. Mit dieser Brille darf nicht Auto gefahren werden. Sie eignet sich für die Arbeit am PC und für Personen, die die Brille nicht zur Korrektur des Sehens in die Ferne benötigen. Tipp: Diese Brille kann unter bestimmten Voraussetzungen teilweise vom Arbeitgeber finanziert werden.
Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, einfache Gleitsichtgläser zu erwerben. Hierbei befindet sich die Progressionszone im mittleren Bereich. Dadurch ist der Bereich des scharfen Sehens links und rechts stark begrenzt. Diese Variante eignet sich wenn viele verschiedene Sehdistanzen im Alltag benötigt werden. Jedoch ist der Gleitsichtbereich nur sehr klein.
Derzeit gibt es viele verschiedene Gleitsichtbrillen zu kaufen, da neue Gleitsichtbrillen-Designs immer weiter erforscht werden.
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