- Ein Piercing stechen zu lassen, kostet zwischen 10,- und 170,- Euro.
- Was ein Piercing kostet, ergibt sich aus dem Preis für den Erstschmuck, für benötigte Pflegemittel und der Arbeitsleistung des Piercing-Stechens. Letzteres wird vor allem dadurch beeinflusst, wo am Körper das Piercing gestochen wird und wie schwierig das ist.
- Achten Sie auf die Seriosität des Piercingstudios, die Qualität des Schmucks sowie gute Nachsorge.
- Entstehen infolge des Piercens medizinische Komplikationen, müssen Sie die Behandlungskosten unter Umständen zumindest teilweise selbst tragen.
Etwa 5 Millionen Deutsche sind gepierct. Der Anteil der Frauen ist höher als der der Männer.
Der Piercingschmuck an sich kostet zwischen 2,- und 35,- Euro. Die Preise variieren je nach Piercingart, dem Material des Schmucks und seinem Design. Dabei handelt es sich um einen Durchschnittspreis, da durchaus auch teurerer Schmuck angeboten wird.
Die billigste Piercing-Art ist das Piercen des Ohrläppchens. Die durchschnittlichen Kosten dafür liegen zwischen 10,- und 25,- Euro.
Die gängigen Regionen für ein Piercing sind:
- Augenbrauen
- Nase
- Ohr (Ohrmuschel und Ohrläppchen)
- Wangen
- Mundraum (Oberlippe, Unterlippe und Zunge)
- Oberflächenpiercings in der Haut
- Brustwarzen
- Bauchnabel
- Intimbereich
Die größten Preisschwankungen gibt es bei Intimpiercings, da einige Körperstellen schwer zu erreichen sind. Das Stechen eines Intimpiercings kostet deshalb bis zu 170,- Euro.
Folgende Tabelle bietet eine Übersicht darüber, was es kostet ein Piercing an verschiedenen Körperregionen stechen zu lassen:
Übersicht über Kosten verschiedener Piercings
Bezeichnung | ungefährer Preis |
---|---|
Augenbrauenpiercing | 40,- bis 70,- Euro |
Bauchnabelpiercing | 20,- bis 70,- Euro |
Brustwarzenpiercing | 40,- bis 70,- Euro |
Haut- bzw. Oberflächenpiercing (z.B. Microdermal) | 30,- bis 80,- Euro |
Intimpiercing | 30,- bis 170,- Euro |
Lippenpiercing (z.B. Racoon, Medusa, Madonna, Labret) | 20,- bis 80,- Euro |
Nasenpiercing (z.B. Septum, Nostril, Bridge) | 15,- bis 60,- Euro |
Ohrläppchenpiercing (Ohrloch) | 10,- bis 25,- Euro |
Ohrpiercing (z.B. Helix, Tragus, Industrial) | 20,- bis 80,- Euro |
Zungenpiercing | 40,- bis 70,- Euro |
Die beste Anlaufstelle für ein Piercing ist natürlich ein professionelles Piercingstudio. Einige Piercingarten wie zum Beispiel Ohrlöcher können auch beim Juwelier durchgeführt werden.
Letztere Option ist meistens etwas günstiger. Allerdings sind die Angestellten im Juweliergeschäft keine professionellen, zertifizierten Piercer. Die Ohrlöcher werden hier außerdem nicht mit einer Nadel gestochen, sondern mit einer speziellen Pistole geschossen. Leider sind diese Pistolen nicht völlig steril.
Sehen Sie davon ab, sich selbst ein Piercing zu stechen. Die Wunde könnte sich entzünden und insbesondere am Ohr könnte man leicht eine empfindliche Nervenbahn verletzen.
Orientieren Sie sich bei der Wahl des Piercingstudios an Zertifikaten, Erfahrungsberichten, aber auch Ihrem persönlichen Eindruck. Ein gutes Studio bietet außerdem Nachsorge bei Verletzungen oder Entzündungen.
Zum Stechen eines Piercings müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein. Ist eine erziehungsberechtigte Person anwesend und stimmt dem Vorgang zu, ist das Piercen auch schon ab 14 Jahren erlaubt.
So läuft das Piercen ab
Bevor Sie gepierct werden, informiert Sie Ihr Piercer über:
- den Ablauf
- potenzielle Risiken
- die richtige Pflege eines Piercings
Nach dieser Beratung unterzeichnen Sie einen Vertrag, mit dem sich das Piercingstudio gegen spätere Anzeigen wegen Körperverletzung etc. schützt.
Das ist notwendig, da ein Piercing zu stechen streng genommen unter “Körperverletzung” fällt. Ein Piercer ist kein Arzt und benötigt deswegen Ihre schriftliche Einwilligung zu dem Eingriff.
Die Stelle, an der das Piercing gesetzt wird, wird zunächst desinfiziert, dann markiert und mit Hilfe einer Zange festgehalten. Nach diesen Vorbereitungen sticht der Piercer das Piercingloch mit einer sogenannten Hohlnadel. Anschließend zwickt er die Nadel ab und zieht sie aus der Haut.
Im Piercingloch steckt nun nur noch eine Plastikkanüle, anstelle derer jetzt der Erstschmuck eingesetzt wird. Damit der Piercingschmuck nicht verloren geht, wird abschließend eine Kugel als Verschluss aufgeschraubt. Um allergische Reaktionen und Infektionen zu vermeiden, empfiehlt sich Erstschmuck aus einem hochwertigen Material wie nickelfreien Titan-, Gold- oder Stahllegierungen mit dem Label “implant grade”.
Abschließend gibt Ihnen der Piercer Tipps zur Pflege, passenden Pflegemitteln und zur späteren Schmuckwahl. Bis ein Piercing abheilt, dauert es mindestens eine Woche, manchmal aber auch bis zu sechs Monaten. Je nach Piercingart und Körperstelle ist das sehr unterschiedlich. Ihr Piercingstudio gibt Ihnen genaue Informationen zur Heildauer in Ihrem individuellen Fall.
Piercings in Knorpelgewebe (zum Beispiel Nasenflügel) haben prinzipiell eine längere Abheilzeit als beispielsweise ein Ohrloch oder ein Augenbrauenpiercing.
Tipps zur Nachsorge eines Piercings
Dass nach dem Piercing-Stechen folgendes auftritt, ist normal:
- leichte Schwellungen
- Blutungen
- Rötungen
Sie sollten jedoch den Arzt beziehungsweise das Piercingstudio aufsuchen, wenn:
- die Beschwerden sehr stark sind
- sich trotz guter Pflege keine Besserung einstellt
- Verdacht auf eine Infektion besteht
Vermeiden Sie, bis die Wunde vollständig verheilt ist, an der Piercingstelle Kontakt mit:
- Körperflüssigkeiten
- Schmutz
- Kosmetika
- Kleidung
Halten Sie diese potenziellen Infektionsquellen fern, verringern Sie die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung.
Piercings am Körper (bspw. am Bauchnabel) haben ein erhöhtes Risiko, mit Schweiß und Schmutz in Berührung zu kommen. Es empfiehlt sich deshalb, die Einstichstelle mehrmals täglich zu desinfizieren und zusätzlich mit einem sterilen Wundverband zu schützen.
Ein frisches Piercing sollten sie generell in den folgenden Situationen (mit einem Verband) abdecken:
- nachts
- beim Sport
- in großen Menschenansammlungen (z.B. Disco, Straßenbahn)
Verzichten Sie in den ersten 6 Wochen nach dem Stechen auf Sauna, Solarium und, bei einigen Piercingarten, auch auf Vollbäder.
Metall nimmt die Umgebungstemperatur sehr schnell an. Im Winter kann es deshalb ratsam sein, das Piercing vor der Kälte zu schützen. So vermeiden Sie Erfrierungen.
Reinigen (nur Wasser, keine Seife) und desinfizieren Sie das Piercing mindestens 2 mal am Tag. Benutzen Sie zum Abtrocknen ein Einweg-Handtuch.
Zusätzlich empfiehlt sich die Reinigung des Piercings mit mit 3-prozentigem Wasserstoffperoxid. Zur antibakteriellen Pflege eignet sich zum Beispiel dieses Produkt:
Haben Sie ein Piercing im Mundraum, müssen Sie vorübergehend auf Alkohol und Tabak verzichten. Außerdem sollten Sie nach jeder Mahlzeit mit Mundwasser spülen.
Denken Sie, bevor Sie sich ein Lippen- oder Zungenpiercing stechen lassen, daran, dass diese den Zahnschmelz schädigen. In jedem Fall empfiehlt sich ein ausführliches Beratungsgespräch. Wie sehr das Piercing die Zähne angreift, hängt auch vom Material ab. Manche Schmuck-Materialien sind verträglicher als andere.
Stillen ist grundsätzlich auch bei Frauen mit einem Brustwarzenpiercing möglich. Allerdings sollte der Schmuck dazu herausgenommen werden. Jedoch besteht in Einzelfällen das Risiko von Infektionen, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und Milchstau. Eine mögliche Ursache für Letzteres ist die Bildung von Narbengewebe in der Brustwarze.
Sollte Ihnen das Piercing irgendwann nicht mehr gefallen, wächst die Einstichstelle normalerweise nach einiger Zeit wieder zu, wenn Sie den Schmuck draußen behalten.
Allerdings entstehen dabei häufig kleine bis größere Narben, die besonders im Gesicht als störend empfunden werden. Dieses Narbengewebe kann chirurgisch entfernt werden, außer an Körperregionen mit Schleimhäuten (sprich im Mund, Intimbereich…).
Eine solche Behandlung ist selbst zu zahlen und kostet um die 300,- Euro.
Piercings wechseln
Prinzipiell können Sie Ihre Piercings selbstständig wechseln und austauschen. Gerade am Anfang beziehungsweise für den Erstwechsel empfiehlt es sich jedoch, nochmals das Piercingstudio aufzusuchen.
Ein Piercing sollte erst gewechselt werden, wenn die Wunde vollständig verheilt ist oder, wenn zwischenzeitlich die Stablänge angepasst werden muss. Letzteres sollte definitiv nur von einem Profi durchgeführt werden.
Nötig ist das zum Beispiel bei Zungenpiercings und Lippenpiercings. Beim Erstschmuck ist die Stablänge immer länger als der Stichkanal, damit bei der anfänglichen Schwellung kein unnötiger Druck auf der Wunde lastet. Um den Heilungsprozess zu unterstützen wird die die Länge des Stabs zwischenzeitlich angepasst.
Beim eigenständigen Wechsel ist auf Keimfreiheit zu achten. Also sollten Sie vor dem Einsetzen die Hände waschen und den Piercingschmuck desinfizieren. Üben Sie am besten vor dem Einsetzen ein paar mal, den Schmuck zu öffnen und zu schließen.
Bei der Wahl des Piercings ist auf die Güte des Materials, feine Oberflächenverarbeitung, die Art des Gewindes und die Qualität der Schmucksteinfassungen zu achten. Einen ausführlichen Ratgeber dazu finden Sie hier.
Von Bedeutung sind außerdem die beiden Millimeter-Angaben, die Sie bei der Schmuckbeschreibung finden. Die erste steht für den Durchmesser des Stabs beziehungsweise Ringes, die andere für die Gesamtlänge (oder Innendurchmesser bei Ringen) des Schmucks.
Ihre Rechte bei Komplikationen
Vertrauen Sie Ihren Körper und Ihre Gesundheit beim Piercen (und Tätowieren) nur einem Profi an.
Teilweise entstehen durch das Piercen Komplikationen oder Folgeschäden. Wurden zum Piercen nicht sterile Geräte verwendet oder wurde das Piercing mangelhaft und unsachgemäß gestochen, haben Sie das Recht auf Rückerstattung der Kosten sowie auf Schmerzensgeld. In extremen Einzelfällen mag sogar eine Anzeige wegen “fahrlässiger Körperverletzung” angebracht sein.
Leider können sich typische Komplikationen selbst beim Stechen durch einen zertifizierten Piercer und guter Nachsorge einstellen.
Werden Sie infolge einer Komplikation beim Arzt vorstellig, müssen Sie die Behandlungskosten gegebenenfalls anteilig mittragen. Der Grund ist, dass Piercen als “medizinisch nicht indizierter Eingriff” zählt. Das gilt übrigens auch für Tattoos und Schönheits-OPs.
Aus solchen “medizinisch nicht indizierten Eingriffen” entstehende Folgeschäden werden deklariert als: “Anderenorts klassifizierte Krankheit, für die der Verdacht besteht, dass sie Folge einer medizinisch nicht indizierten ästhetischen Operation, einer Tätowierung oder eines Piercings ist”.
Ärzte sind seit 2008 in der Pflicht Ihrer Krankenkasse mitzuteilen, wenn diese Beschreibung zutrifft. Der Arzt muss außerdem Sie darüber in Kenntnis setzen, dass er Ihre Gesundheitsdaten an die Krankenkasse weitergeleitet hat.
Wie hoch genau Ihre Selbstbeteiligung an der Behandlung ausfällt und ob Anspruch auf Krankengeld besteht, entscheidet Ihre Krankenkasse. Soll Sie der Arzt krank schreiben, wird es ebenfalls kompliziert:
Normalerweise ist eine Krankschreibung wegen schmerzender Piercings nicht möglich, stattdessen müssen Sie Urlaub nehmen.
Kennen Sie schon das Migräne-Piercing?
Eine unkonventionelle Lösung bei Migräne ist das Migräne-Piercing, auch Daith-Piercing genannt.
Es wird im Ohrknorpel, in den ersten Knorpelbogen über dem Gehörgang gestochen, was in etwa wie eine Dauer-Akupunktur wirkt. Unter Migräne-Patienten und Piercing-Liebhabern ist diese Behandlungsmethode von Kopfschmerzen zwar bekannt, die Wirksamkeit konnte jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Damit das Piercing wirkt, muss der sogenannte O-Punkt am Ohr identifiziert werden. Das geht nur mithilfe eines Elektro-Akupunktur-Messgeräts.
Einen erfahrenen Piercer zu finden, ist bei dieser alternativen Heilmethode unerlässlich, leider haben nur sehr wenige Piercingstudios Erfahrung mit dem Migräne-Piercing. Die Suche kann also lange dauern und gegebenenfalls haben Sie auch einen langen Anfahrtsweg.
Lassen Sie sich auch hier bei der Wahl des Studios von Erfahrungsberichten und dem Hygienestandard leiten und bestehen Sie auf einem ausführlichen Beratungsgespräch.
Im Allgemeinen kostet dieses Piercing zwischen 30,- und 80,- Euro.
Fake-Piercings: eine schmerzfreie Alternative zum Stechen
Wenn Sie wissen möchten, ob Ihnen ein bestimmtes Piercing überhaupt steht, sind Fake-Piercings eine gute Wahl. Erhältlich sind meistens zwei Varianten:
- Ringe mit einer kleinen Öffnung (z.B. Fake-Septum)
- Schmucksteine mit magnetischer Rückseite (z.B. Fake-Monroe-Piercing)
Sie finden Fake-Piercings in Schmuckgeschäften oder online. Die Preise liegen abhängig von Größe und Schmuckmaterial zwischen 2,- und 10,- Euro. Wie bei echten Piercings empfehlen sich auch hier hochwertige Metalle wie Chirurgenstahl oder Titan.
Wir empfehlen zum Beispiel folgendes Produkt von Amazon:
- Material: Edelstahl Lieferung:4 Paar Ohrring
- Kugeln: 3mm, Nadel: 1mm, Innendurchmesser: 10mm
- Anwendbar auf Personen im Alter von 15-50 Jahren. Menschen, die Hautallergien sind oder Hauterkrankungen haben, müssen mit Vorsicht verwendet werden oder sogar verbieten die Verwendung.
- Mit einem "JSDDE" Geschenk Samtbeutel (Eine Bestellung von einem) Bestens Geschenk
Hat Ihnen dieser Artikel weitergeholfen? Wenn ja, freuen wir uns über Ihre positive Bewertung! Damit helfen Sie uns dabei, kostenblick.de bekannter zu machen!
Klicken Sie jetzt ganz rechts auf “5 Sterne”. Vielen Dank!